Pour les jours tristes

Pour les jours tristes

Montag, 12. Januar 2015

Mit den Takt des laufenden Geschirrspülers in meinen Ohren sitze ich an einem Ort, an dem ich mich pudelwohl fühle, und denke nach. Ich denke nach, über das Aufwachsen in einer musikalischen Familie, über zu bewältigende Aufgaben, die vor einem liegen und über Bücher. Bücher, die gelesen werden müssen, Bücher die gelesen werden wollen, Bücher, die ich lesen will und Bücher, die noch geschrieben werden müssen. Auch darüber denke ich nach, was vor ein paar Jahren noch meine Antwort gewesen ist, wenn mich jemand gefragt hat, was ich einmal werden will. Ich habe gesagt, dass ich irgendwann einmal in Irland bin, auf einer Wiese liege, zwischen Schafen im Grünen, Whiskey trinke und Autor werde. Und auch jetzt ist der Drang noch da Raus zu kommen, ein Auslandsjahr zu machen, in die Pampa zu flüchten und mich meinen Gedanken hinzugeben. Aber ich bin in Chemnitz, einer Stadt, von der gesagt wird, dass sie nicht viel zu bieten hat, doch auch hier fühle ich mich wohl. Und da ich nicht fähig bin, die Geduld aufzubringen Bücher zu schreiben, schreibe ich hier Worte, die vielleicht ein paar Leute lesen werden, vielleicht auch nicht. 
Ich habe Zeit! Ein Satz, den ich vor kurzem so vermisst habe. Doch es ist wahr, ich habe Zeit gewonnen. Im Gegensatz dazu ist mir bewusst, wie wenig Zeit ich hätte, wenn ich alle Aufgaben fleißig erledigen würde, doch das spielt keine Rolle, denn ich lebe. Zeitgewinn,Personenverlust - nein, diese Worte passen nicht zusammen. Vielleicht passen Zeitgewinn und Freiheit zusammen, vielleicht Zeitgewinn und Möglichkeiten aber auch Zeitgewinn und die Chance Menschen Zeit neu zu schenken.
Ich bin voll von Ideen, Motivation, Träumen. Sei es der Baum, der langsam an meiner Wand Gestalt annimmt, oder das Projekt, was ich mir in den Kopf gesetzt habe, Chemnitz als Stadt der Möglichkeiten sichtbar zu machen. Umbrüche können Gefühle auslösen, die verarbeitet werden müssen, können schmerzhaft sein, entspannend und neue Möglichkeiten schaffen. Ich gehe weg von Besitzansprüchen und Sicherheit hin zu Dingen, die mich ausmachen und mir gut tun.
Der Verlust von Sicherheit bedeutet nicht das der Verlust einer Person folgen muss.
Verwirrung zu schaffen ist nicht mein Ziel, ich ordne mich und werde diese Plattform trotzdem nutzen, meine Gedanken öffentlich zu machen.
Ich freue mich auf eine kreative, anregende, ereignisreiche und lebendige Zeit mit den Menschen, die dazu passen.


dazu ein Blick aus meinem Schlafzimmerfenster

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